Der Bison als Schlüsselspezies

Die amerikanischen Ureinwohner nutzten den Bison bis ins kleinste Detail. Neben Fleisch wurden auch Leder, Sehnen, Hufe und sogar Dung verwendet. Dies ermöglichte es ihnen, sowohl für Nahrung als auch für Werkzeuge, Kleidung und medizinische Zwecke auf den Bison zurückzugreifen. Kein Teil des Tieres blieb ungenutzt.

Im 19. Jahrhundert begann eine massive kommerzielle Jagd auf den Bison. Die Tiere wurden in riesigen Mengen gejagt und hauptsächlich ihrer Häute wegen getötet. Häufig wurden die Kadaver einfach liegen gelassen und ihre Knochen später zur Weiterverarbeitung eingesammelt.

Die US-Regierung unterstützte die Dezimierung der Bisonherden, um den Viehzüchtern Platz zu schaffen und die amerikanischen Ureinwohner ihrer Nahrungsgrundlage zu berauben. Dies führte dazu, dass der Bison fast vollständig ausgerottet wurde und die indigene Bevölkerung in Reservate gezwungen wurde.

Bisonhäute waren begehrt für die Herstellung von Kleidung und für industrielle Maschinenriemen. Vor der Elektrifizierung wurden Fabriken über Ledertransmissionsriemen betrieben, die durch Bisonleder eine besonders hohe Festigkeit und Langlebigkeit hatten.

Neben der Jagd trugen auch die Schienenindustrie und die intensive Nutzung durch andere Jäger und Händler zur Dezimierung der Bisonpopulation bei. Durch die Dürreperioden und das starke Vordringen des Menschen auf die Prärien hatte der Bison immer weniger Lebensraum.